10.02.2016

{Gehört}: Der Opiummörder | David Morell

Autor: David Morell
Titel: Der Opiummörder 
Genre: Historischer Krimi
Übersetzer: Christine Gaspard 
Verlag: Knaur [01.12.2015]
TB, 528 Seiten, 9,99 €
Kindle-Edition: 9,99 €
[Whispersync for Voice verfügbar]
Audible GmbH, [10.12.2015]
Spieldauer: [843 Minuten] (ungekürzt)
Sprecher: Erich Räuker 
Reg. Preis/im Premium-Abo/im Flexi-Abo:
21,95 € / 20,44 € bzw. 1 GH / 9,95 €

Bewertung:

Inhaltsangabe (Audible):

1854, London: Ein grausamer Ritualmörder versetzt die ganze Stadt in Angst und Schrecken. Detective Shawn Ryan verdächtigt den opiumsüchtigen Schriftsteller Thomas de Quincey. Mit seiner Abhandlung "Der Mord als eine schöne Kunst betrachtet" hatte dieser kurz zuvor einen Skandal ausgelöst und seinen Ruf als Enfant terrible gefestigt. Als sich Ryans Verdacht als falsche Fährte erweist, schließen sich die beiden zu einem kongenialen Ermittlerpaar zusammen. Schon bald führen ihre Nachforschungen in höchste politische Kreise und in die Schattenwelt des Opiumschmuggels.

Meine Meinung:

Was dieses Hörbuch zu etwas Besonderem macht, ist die perfekte Synchronisation zwischen Kriminalfall, Historie und einem erklärenden Sachbuch. Eine tolle Idee und brillant umgesetzt. Anfangs etwas schwergängig, nimmt die Story jedoch rasch an Fahrt auf und entführt den Leser oder Hörer in das London von 1854, in dem es unwahrscheinlich scheint, dass ein gebildeter Mann zu einer Mordtat fähig sein könnte. Nein, solche Gewalttaten müssen ganz einfach von ungebildeten Menschen stammen.

Es ist interessant zuzuhören, welche Fährten und Stategien die Ermittler verfolgen, werden ihnen doch nicht selten Steine in den Weg gelegt. Thomas de Quincey, ein opiumsüchtiger Schriftsteller, der die Fähigkeit besitzt, sich in die Gedankenwelt eines Mörders hineinzuversetzen und den Tathergang eines vor 34 Jahren verübten Mehrfachmordes detailgetreu wiederzugeben, fungiert hier als Berater der Kriminalpolizei. So werden Schlussfolgerungen gezogen, Fährten aufgenommen und schlussendlich der Mörder enttarnt.

Doch auch de Quinceys Tochter Emily verfügt über eine rasche Auffassungsgabe und ist für das London des 19. Jahrhunderts erfrischend modern eingestellt, nicht nur die Kleidermode, sondern auch ihre fortschrittlichen Ideen betreffend.

Immer wieder werden sehr sachlich Erklärungen abgegeben, wie sich das Leben zu dieser Zeit in der Metropole London abspielte, und das nicht nur als beigefügtes Attribut, sondern mit einer kompletten Erklärung wie bei Wikipedia. Ob dies wohl umfangreiche Fußnoten waren, die ganz normal mit eingelesen wurden? Das Hören machte auf jeden Fall eine Menge Spaß. Erich Räuker hat gewohntem Engagement gesprochen und die Story lebendig werden lassen.

Ich gebe 09/10 Punkte.

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