03.01.2015

{Gelesen}: Mörderkind | Inge Löhnig

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Inge Löhnig 
Mörderkind 
Kriminalroman
Ullstein eBooks, List Taschenbuch 5.12.2014
TB, 465 Seiten, 9,99 €
ISBN: 3548612261
Kindle-Edition: 8,99 €
ASIN: B00K1YDH2S
als gekürztes Hörbuch bei Audible erhältlich
gelesen auf dem Kindle Paperwhite 

Bewertung: 

Inhaltsangabe (Amazon):

Sie liefen ihr nach und schrien: »Mörderkind, Mörderkind!«
Ihr Leben lang war sie für alle nur das Mörderkind. Fionas Kindheit war ein Alptraum. Und nun ist ihr Vater tot. Seine letzten Worte galten ihr: »Ich bin kein Mörder.«
Widerstrebend macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Beginnt nachzuforschen, befragt ihre Familie. Und stößt auf ungeheuerliche Geheimnisse und eine Intrige, deren tödliches Gift bis heute wirkt …

Meine Meinung:

Das Buch beginnt langsam, mit kurzen Sätzen, einfach, prägnant. Zum ersten Mal lese ich keinen Dühnfort-Krimi der Autorin, und ich bin nicht gleich gefesselt. Das mag an der Protagonistin Fiona liegen, deren Wut, Ablehnung und Aggressivität mich abschreckt.

Während des Lesens erfahren wir mehr über Fiona Jacoby, ihr Leben vor und nach der Tragödie, und wir erahnen den Grund für ihr verkorkstes Leben und Verhalten. Ich konnte mich dennoch nicht damit anfreunden und habe anfangs nicht jede freie Minute zum Lesen genutzt wie meist. Doch dann entschließt sich Fiona doch noch, “Darcys” Einschätzung zu vertrauen und beginnt mit unorthodoxen Methoden, Nachforschungen zum Tod ihres Vaters anzustellen.

Der Spannungsbogen wird sehr langsam aufgebaut und erreicht dann ab dem zweiten Drittel ungefähr den gewohnten Pegel. Ab da kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen und liest begierig immer mehr über Verwicklungen der ungeheuerlichen Intrige, welche 3 komplette Generationen einer Familie zerstört, aber auch an den Intriganten nicht spurlos vorüber geht.

Handlungsorte sind nicht nur Freising, München, Stuttgart und Ingolstadt in Deutschland, sondern auch die Côtes d’Amor in Frankreich. Im persönlichen Erzählstil begleitet die Autorin die einzelnen Hauptfiguren über einen Zeitraum von knapp 20 Jahren und gestattet so dem Leser immer wieder hautnahe Einblicke aus erster Hand. Doch nicht nur die Handlungsorte wechseln sich ab, wir wechseln auch zwischen dem Damals, der jüngsten Vergangenheit und dem Heute, diese zeitlichen Handlungsstränge wechseln sich ab, der Leser erfährt erst nach und nach, was damals wirklich geschah. Selbst eine Überraschung fehlt letzten Endes nicht.

Fazit:

Ein vielschichtiger Kriminalroman mit psychologischen Einsichten, einer ungeheuerlichen, zerstörerischen Intrige und einer jungen Frau, die mit ihren Nachforschungen langsam zu sich selbst findet.

Ich gebe 08/10 Punkte.

Zitat:

Alles wäre anders gekommen. Alles. Wenn Lydia damals nicht schwanger geworden wäre. Mit ihr. Mit Fiona. Mit dem Ursprung allen Übels.
Die Tränen liefen einfach weiter. Scheiße! Wieso denn? Tot war tot! Sarg war Sarg! Grab war Grab! Es machte keinen Unterschied.

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